Eskapodcast Folge 113: Zehn Dinge, die jeder getan haben muss

In der Folge 113 des Rollenspiel-Podcasts Eskapodcast geht es um zehn Dinge, die jeder Rollenspieler / jede Rollenspielerin getan haben muss. Da habe ich gern und interessiert zugehört und zwei Dinge festgestellt:

– Meine mitgeschriebene Liste ist deutlich länger als zehn Dinge 😊
– Bei vielen Punkten kann ich einen Haken machen, bei etlichen nicht

Hier sind die Aspekte, die ich notiert habe, und wie die Lage da bei mir ganz persönlich dazu ist:

Auch mal Spielleiter / Spielleiterin bzw. Spieler / Spielerin sein

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, um die jeweils andere Seite zu erleben und besser zu verstehen. So manch quirliger oder gar fordernder Spieler wird sicherlich etwas ruhiger, wenn er mal auf dem Spielleiterstuhl gesessen und von Regelfragen, skurilen Ideen und Zwischenrufen bombardiert worden ist. Ja, muss man unbedingt mal gemacht haben; eine Präferenz für eine Seite zu haben, ist jedoch völlig in Ordnung. Manchen liegt das Spielleiten einfach nicht, oder man mag es einfach nicht, dann bringt es nichts, so jemanden in diese Rolle regelmäßig hineinzuwingen. Da ist allen geholfen, wenn die Rollen klar verteilt sind – aber um das wenn auch einmalige Erlebnis kommt derjenige nicht herum 😏.

Hab ich gemacht: ja

An einem besonderen Ort / im Freien spielen

Da wird es jetzt bei schon schwieriger. Ich kann mich mal an ein Spiel im Sommer auf der (überdachten) Terasse meines Elternhauses erinnern, falls das als „im Freien“ zählt, sonst aber nicht. Ansonsten habe ich leider bisher keine besonderen Spielorte vorzuweisen. Im Freien im Picknick-Stil ließe sich vielleicht noch unkompliziert organisieren, alles andere wird vom Aufwand her schon steigen (ich glaube nicht, dass man einfach zu einer nahegelegenen Burganlage gehen und sagen kann „Grüß Gott, wir würden gern heute bei Ihnen Rollenspiel machen.“). Neben der Terminfindungsproblematik käme auch noch der Spielort zur Orga hinzu, das wird etwas kompliziert.

Hab ich gemacht: jaein

Eine Rollenspiel-Con besuchen

Das ist wirklich ein Erlebnis, und ja, das sollte man wirklich mal gemacht haben. Dabei hat jede Veranstaltungsgröße seinen Reiz, sei es ganz klein und familiär, oder riesig wie die RPC. Neben unheimlich vielen Eindrücken, Ideen und Inspirationen lässt sich da natürlich auch das ein oder andere Kleinod erwerben, was fortan auch als Erinnerungsstück dient. Und wer nicht völlig kontaktscheu ist, wird ohne Mühen Anschluss an eine Spielrunde finden, wenn man möchte.

Hab ich gemacht: ja (z. B. das GeWüLe, oder auch mein erster Besuch der RPC 2016)

Teilnahme am Gratisrollenspieltag

Davon habe ich schon länger gehört und finde es eine tolle Sache, nur leider habe ich es noch nie geschafft, mich daran zu beteiligen. Dieses Jahr fällt der Termin auch noch auf das Wochenende der Leipziger Buchmesse, daher wird es auch 2019 für mich nichts. Aber irgendwann wird es schon mal klappen!

Hab ich gemacht: nein

Eine Onlinerunde spielen

Das steht schon lange auf meiner to-do-Liste und ich kann hoffentlich bald aus erster Hand darüber berichten. 😉

Hab ich gemacht: nein

Foren- bzw. Briefrollenspiel

Ja, das klingt jetzt stark nach den 90ern … 😜 . Auch damals, ganz ohne Social Media und Smartphone hab ich mich dafür nicht so begeistern können. Nach einem ersten zaghaften Versuch im Forenrollenspiel hab ich es schnell sein gelassen, weil das einfach für mich nichts ist. Ich brauche die Dynamik am Tisch 😊

Hab ich gemacht: ja

Geocaching-Rollenspiel

Das geht? 😄 Naja, da müsste mich mal jemand mal an der Hand nehmen und sagen: „Wir machen das jetzt!“, bis dahin schüttele ich eher zweifelnd den Kopf.

Hab ich gemacht: nein

Mal was anderes mitspielen / an einer anderen Spielrunde teilnehmen

Das ist auf jeden Fall eine gute Sache, um über den Tellerrand mal hinauszublicken. Für Oneshots bin ich da sehr offen, von der Teilnahme einer längerfristigen Spielrunde mit einem Spielsystem, das eigentlich nicht so meines ist, würde ich eher Abstand nehmen. Man würde mir glaube ich mangelnden Spielspaß anmerken und das verdirbt es auch für die anderen.

Bei Cons hat man nicht nur Gelegenheit, eben mal was Neues bzw. Anderes auszuprobieren, sondern auch mal mit völlig anderen Leuten als üblich am Tisch zu sitzen. Das ist in der Tat sehr spannend und kann sicherlich entweder ganz toll sein, oder auch ziemlich doof. Aber in jedem Fall ist eine gute Erfahrung und man kann herausfinden, warum es eben schön war, oder warum genau es doof war. Das sind Dinge, die man in die eigene Runde mitbringt, um die wiederum zu optimieren.

Hab ich gemacht: ja

Mal eine fanatische Spielfigur spielen

Das habe ich früher in grauer Vorzeit unbewusst öfter mal gemacht, und ja, das war kein Spaß für die Spielrunde und rückblickend auch nicht für mich. Heute frage ich mich: WARUM?! Ich würde heute keinesfalls mehr eine fanatische Spielfigur wählen.

Hab ich gemacht: ja

Ein Abenteuer entgleisen lassen und trotzdem zu einem guten Ende bringen

Ok, jeder, der auch als GM lange genug aktiv ist, weiß: Das passiert auch ganz ohne Planung 😄. Die Kunst besteht wirklich darin, die Geschichte inhaltlich spontan so anzupassen, dass vielleicht nicht das Hauptziel erreicht wird, aber dennoch es zu einem Schluss kommt, der zufriedenstellend ist. Das ist oft nicht einfach, und der GM muss hier sein Ego hinten anstellen und nicht auf Biegen und Brechen das Abenteuer durchpressen oder gar beleidigt unschön abrechen.

Hab ich gemacht: ja (und ja, auch schon früher mal beleidigt abgebrochen. Furchtbar!)

Als Spielleiter einen ungeplanten Party kill durchziehen

Ja, das Heldenleben ist gefährlich … Zum Tod im Rollenspiel hab ich mal einen eigenen Beitrag geschrieben, ist nicht unbedingt ein einfaches Thema. Wenn sich die Gruppe grundsätzlich auf „Die Welt ist gefährlich“ geeinigt hat, sollten Kampfbegegnungen potenziell tödlich sein, und wenn der SL merkt, dass die Heldengruppe zu unterliegen droht, kann das schon auch mal zum Party kill führen.

Hab ich gemacht: ja

Die Reality-Experience

So hab ich jetzt mal den Punkt genannt; gemeint ist: Mal mit dem Rucksack in die Wildnis, einen Tag ohne Strom auskommen, mal eine Rüstung anziehen oder ein Schwert schwingen. All das schafft besseres Verständnis für die jeweilige Sache und bei aller Phantastik im Rollenspiel hilft es schon, wenn man zumindest grundsätzlich weiß, wovon man spricht und nicht auf völlig abwägige Ideen kommt.

Hab ich gemacht: ja

Larp spielen

Ein Thema, mit dem ich mal eine Zeit lang geliebäugelt habe, es aber nie zu einem Feldversuch kam. Wie ein Larp sich also anfühlt, kann ich nicht sagen, aber ich vermute einfach mal, dass es zum einen stark von der Orga abhängt (wenn das darum-herum nicht passt, wirds glaube ich schwierig), und zum Anderen von den Teilnehmern. Nicht jeder ist der geborene Darsteller, und haufenweise Requisiten können nicht mangelndes Schauspieltalent ersetzen (für gutes Schauspiel wird übrigens gar nichts benötigt, erste Castings laufen immer in Alltagsklamotten). Beim Tischrollenspiel wird keine große Darstellungskunst benötigt oder erwartet, ist auch gar nicht notwendig, aber beim Larp vermute ich da schon eine große Relevanz für die Stimmung und Immersion. Soll heißen: Mir würde es das Erlebnis schon verderben, wenn mir jemand in komplettem Outfit erklärt (nicht verkörpert), welch großer Zauberer/Krieger/was auch immer er jetzt ist.

Hab ich gemacht: nein

Sich mit der Rollenspielgeschichte beschäftigen

Das ist in der Tat sehr interessant und super spannend, wie sich so manche Dinge entwickelt haben. Sehr zu empfehlen 😊

Hab ich gemacht: ja

Einschlägige Filme schauen

Ja, mit Conan Der Barbar und ähnlichen bin ich groß geworden und die Klassiker kann man sich schon noch mal anschauen. Man darf sich allerdings nicht wundern, nicht dieselbe Begeisterung zu verspüren, wie damals, denn die Zeit ist heute eine andere – und man ist älter geworden 😇

Hab ich gemacht: ja

Stereotype Rollenspiele spielen

Das ist gelegentlich richtig toll. Einmal mit einem Lichtschwert kämpfen, oder bei Elrond in Bruchtal anklopfen – das muss man wirklich mal gemacht haben. Das Schöne ist hierbei, dass das jeweilige Setting durch Filme, Serien und Bücher wohl vertraut ist und man als Fan sofort in der Materie drin ist – kein Worldbuilding notwendig.

Hab ich gemacht: ja

Musik beim Rollenspiel einsetzen

Unbedingt! Das habe ich schon früh begonnen, zu schätzen gewusst und immer weiter ausgebaut. Heute möchte ich eigentlich nicht mehr ohne spielen. Musik transportiert wie fast nichts sonst beeindruckend leicht Emotionen und zusammen mit der Darstellung einer Situation oder Szene kann das ein tolles Erlebnis für den gesamten Spieltisch werden. Für den SL setzt das natürlich erhöhte Vorbereitungszeit voraus, aber das lohnt sich definitiv.

Hab ich gemacht: ja

Aktiv an der Communitiy teilnehmen

Das versuche ich mit meinem Blog zu tun, und lese/höre auch gelegentlich bei anderen gerne rein. Es ist nur leider ein Zeitproblem für mich, oder besser gesagt, muss ich die Prioritäten oft anders setzen.

Hab ich gemacht: ja

Unkonventionelle Gruppenkonzepte erleben

Ein Spielleiter – ein Spieler, oder ein Spielleiter – zehn Spieler. Bei beiden Extremen bin ich eher zurückhaltend, was meine Begeisterung dafür anbelangt. Die kleinste Runde war für mich mal ein SL, zwei Spieler, was ich schon für zu klein halte; wirklich 1:1 kann eigentlich nur als Prolog für eine Spielfigur dienen, die dann in einer Spielrunde zum Einsatz kommen soll. Eine große Runde wiederum (für mich alles ab sechs Spielern), wird zur echten Herausforderung sowohl für den Spielleiter, wie auch die Spieler. Man wird als Spieler inkauf nehmen müssen, dass man längere Zeit „nicht dran“ ist und auch sehr diszipliniert sein müssen, in dieser Zeit nicht abzuschweifen oder durch sonstige Aktivität zu stören. Große Runden gehen wahrscheinlich nur mit einem sehr einfachen, schnellen Regelsystem, aber auch dann bevorzuge ich persönlich die Standardgruppengröße ein Spielleiter – 4-6 Spieler.

Hab ich gemacht: ja

Mal ein Abenteuer selber schreiben oder improvisieren

Das ist auch ein schönes Erlebnis und man wird feststellen, dass das vielleicht gar nicht so einfach ist, wie man sich das gedacht hatte. Wenn man viele Stunden am PC getippt und überlegt hat, und dann am Spielabend das sorgsam erdachte Abenteuer in wenigen Minuten völlig zerschossen wird … 😜 Improvisation ist da schon besser, weil die Vorbereitungszeit minimiert wird, ist aber auch bisweilen ein anstrengender Abend für den SL, da dieser sich an nichts klammern kann, sondern beständig auf Entwicklungen im Spiel mit spontan kreirten Inhalten reagieren muss. Ich bin mittlerweile ein großer Fan der – ich nenne es mal – die selbstgeschriebene Improvisation. 😊 Zwei oder drei Themen vorbereiten, beispielsweise das Grundgerüst eines Dungeons, die Wegelagererbande oder Mordfall in einem Dorf und dann den Spielern diese Optionen präsentieren. Normalerweise wird eine davon sicher das Interesse wecken und zumindest für diesen Abend geht das Spiel in dieser einen Richtung weiter. Zusammen mit den stichpunktartigen Überlegungen kann man dann die Story bauen und auch Ideen aus dem laufenden Spiel aufgreifen (Spieler: „Was ist, wenn der Mörder ein Magier ist?!“ / Spielleiter in Gedanken: Gute Idee … Laut: „Bei genauerer Untersuchung stellt ihr fest, dass sich getrocknetes Blut an den Ohren des Opfers befindet. Jemand hat möglicherweise seinen Verstand zerstört …“ – oder so ähnlich 😊)

Ja, äh, das wars und jetzt sehe ich, dass das echt viel geworden ist …
Hat jemand wirklich bis hierher gelesen? Was sind eure Dinge, die man als Rollenspieler mal unbedingt gemacht haben muss? Schreibt mir gerne in den Kommentaren oder den Social Media.

Ein Gedanke zu “Eskapodcast Folge 113: Zehn Dinge, die jeder getan haben muss

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