Civilization IV: Macht die Spielreihe noch Spaß?

Mit Civilzation hat Sid Meier eine Spielreihe gestartet, die bis heute Bestand hat und derzeit die sechste Ausgabe erreicht hat. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche DLC zum Basisspiel aus dem Globalstrategie-Genre. Bringt das Spielkonzept immer noch Spaß, oder hätte das Spiel lieber zu einer untergegangenen Hochkultur werden sollen?

Damals war ich riesiger Civ-Fan und habe Stunden um Stunden mit dem Aufbauspiel verbracht. Dann habe ich die Spielreihe aus den Augen verloren und bin tatsächlich erst mit dem sechsten Teil so richtig wieder darauf aufmerksam geworden. Seit geraumer Zeit starte ich immer wieder mal die Reise durch die Zeitalter und ja, die alte Begeisterung ist schon noch da – aber nicht uneingeschränkt.

Keine Frage, Civ6 kommt ansehnlich daher: Die Landschaften wirken lebendig und das Land zu erkunden weckt den Abenteuergeist. Grundsätzlich ist das Spiel vielen Mechaniken treu geblieben, wodurch ein Einstieg recht leicht fällt. Es gibt den Technologie-Baum, der die Forschung abbildet, es werden Städte gegründet und Einheiten über die Map bewegt. Etliches unterscheidet sich jedoch deutlich von den Vorgängern: So errichten beispielsweise nicht mehr Siedlereinheiten Straßen, sondern die Handelskarawanen übernehmen das, wenn sie sich zu einer anderen Stadt aufmachen. In Städten können zum Ausbau eben jener bestimmte Bezirke errichtet werden, in denen dann altbekannte Gebäude wie eine Bibliothek oder Bank zu finden sind.

Selbstverständlich ist man nicht allein und schon bald stößt man auf zufällige (oder vorab ausgewählte) andere Zivilisationen. Mit diesen kann man sich diplomatisch austauschen, Handel treiben oder Krieg führen. Die Diplomatiemöglichkeiten empfinde ich als einen der größten Schwachpunkte: Es gibt nur wenig Aktionsoptionen und auch die Handelsgüter sind sehr übersichtlich. Feine diplomatische Verstrickungen sind kaum möglich. Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht, so wie es beispielsweise Stellaris bietet. Gekämpft wird am Besten nur gegen die Barbaren, die wiederum abwechslungsreicher daherkommen als früher. Wer gegen andere Zivilisationen ins Feld zieht, sollte einen verdammt guten Grund haben, sonst wird man für den Rest des Spiels von allen gehasst.

Es ist jedoch nicht nur der militärische und zugegeben sehr matialische Sieg möglich. So kann auch beispielsweise über Kultur, Religion oder Wirtschaft der erste Platz erlangt werden. Das und noch einiges mehr kann zu Spielbeginn auf Wunsch sehr detailliert festgelegt werden. Das ist großartig, denn so kann jede*r das Spiel so konfigurieren und im Anschluss erleben, wie er/sie möchte.

Bringt Civilization 6 nun noch Spaß? Ja, durchaus. Es spielt sich beschaulich rundenbasiert dahin, lädt zum Auf- und Ausbau der eigenen Zivilisation ein und mündet im Endgame in ein Wettrennen auf eines der möglichen Spielziele. Es bleibt diplomatisch etwas fad, und auch actionarm. Für ein paar unaufgeregte Spielstunden hin und wieder ist es immer noch sehr angenehm.

Es gibt neben den Computerspielen auch etliche Brettspielvarianten von Civilization. Die wohl spektakulärste ist MegaCiv, die ich vor einigen Jahren kennenlernen konnte. Lest hier den gesamten Bericht!

Spielt ihr Civilization? Was sind eure Highlights / Lowlights bei dem Spiel?
Sagt es mir gern in den Kommentaren 🙂

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