RPG-Blog-O-Quest #44: Regelwerke

Nach längerer Pause bin ich wieder mal bei der RPG-Blog-O-Quest dabei, die auch gleichzeitig die erste auf meiner neuen Seite ist. 🙂 Der Podcastpartner von Greifenklaue, Christophorus, hat sich die Fragen für die RPG-Blog-O-Quest  Nr. 44 ausgedacht, die sich um Regelwerke dreht. Hier kommen die Fragen und meine Antworten:rpg-boq-logo

1) Umfassend komplex, aufs Nötigste reduziert oder kreativ verpackt: Wie sollte für dich das optimale Regelwerk aussehen?

Generell schätze ich mittlerweile weniger komplexe Spielsysteme. Das gilt überwiegend aus Zeitgründen, denn sich in ein komplexes Regelsystem einzuarbeiten dauert logischerweise erheblich länger und setzt auch voraus, sehr regelmäßig dieses System zu bespielen, um die Regeln auch wirklich parat zu haben. Zum Beispiel schließen sich Oneshots und komplexe Regeln meines Erachtens nach eigentlich aus. Wenn zwischen den Spielterminen durchaus zwei bis drei Wochen vergehen, wird ein umfangreiches Regelsystem nur mäßigen Spaß bringen. Andererseits darf ein gewisser Anspruch durchaus da sein, d. h. zu simpel sollte es auch nicht sein, um nicht zu langweilen. Ein schönes Regelwerk kann auch mit stimmungsvollem Design aufwarten und besitzt Dank klugem Textlayout eine angenehme Lesbarkeit. Handelt es sich um eine Printausgabe, sollte die Druckqualität auch stimmen.

Bei Romanen werde ich wohl zukünftig zunächst auch auf kürzere Werke setzen müssen. Bis ich ein 640-Seiten-Werk wie Die Schicksalsbrecherin (*) geschrieben habe, dauert es viel zu lange – ich bin als nebenberuflicher Autor einfach zu langsam. Aber mit dem Gedanken, zumindest vorerst eher Kurzromane zu verfassen, kann ich mich sehr gut anfreunden. Sie sind weniger Aufwand, schneller beendet, man kann eher etwas Neues beginnen und hat Abwechslung – und ein (finanzieller) Misserfolg fällt nicht so schwer ins Gewicht wie bei einem jahrelangen Herzensprojekt …

2) Welche Regelwerke haben dich bisher am meisten überrascht, und weshalb? (Positiv wie negativ)

Positiv überrascht hat mich zuletzt aus dem Warhammer-40k-Universum das Regelwerk Deathwatch. Hier bin ich zwar unwissentlich an ein bisweilen sehr komplexes Regelsystem gestoßen, aber das Gesamtwerk ist einfach großartig. Es wird ausführlich auf die spannenden Hintergründe des WH40k-Universums eingegangen, auch auf Space Marine Orden, Raumregionen, etc. Eigentlich ist das Buch Regelwerk und Quellenband in einem. Negativbeispiel war leider Knights & Legends, welches ich mir für die Teilzeithelden angesehen habe. Hier liegt so manches im Argen, aber lest selbst.

3) Verwendet ihr Hausregeln, um Regelwerke nach euren Vorstellungen umzuformen?

Kurz und bündig: derzeit nicht. Grundsätzlich bin ich offen für Hausregeln, manchmal erscheinen sie sogar unumgänglich, um das Regelsystem den Bedürfnissen der Spielrunde anzupassen. Lobend erwähnen möchte ich hier die fünfte Edition von Dungeons & Dragons, bei der mittels D&D-Beyond sehr viel Homebrew-Content generiert werden kann.

4) Lest ihr lieber das fremdsprachige Original, oder kauft ihr (auch) die lokalisierte Fassung?

Mittlerweile lese ich in Deutsch wie auch in Englisch gleichermaßen. Wenn gut übersetzt wurde, dann gerne auch auf Deutsch. Wurde hier jedoch gespart, ist das Ergebnis oft katastrophal, dann nehme ich lieber das Original. Kaufen würde ich nur eine Fassung, nicht beide.

5) Hattest du schon einmal die Idee, ein eigenes Rollenspiel-Regelwerk (und ggf. damit verbunden, ein eigenes System) auf die Beine zu stellen? Wenn ja: Was ist daraus geworden?

Das hatte ich tatsächlich mal, bin aber relativ schnell wieder davon abgekommen. Der Arbeitsaufwand ist enorm, und ich muss einfach meine Zeit einteilen und Prioritäten setzen. Auch an ein Open-Source-Werk hatte ich mal gedacht, habe aber auch diese Möglichkeit nicht mehr weiterverfolgt. Das Angebot an RPG ist so groß – wer würde da meines lesen und spielen wollen?

Wie steht ihr zu Regelwerken in Rollenspielen?
Gern ein dicker Wälzer oder kurz und bündig? 🙂

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