Drei Vorsätze für dein Rollenspieljahr 2023 (und wie du sie umsetzt)

Sich zum Jahreswechsel „gute Vorsätze“ für das neue Jahr vorzunehmen, ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits ist das Bestreben, etwas zu verändern oder etwas Neues auszuprobieren spannend und bereichernd. Andererseits kann es einen auch unter Druck setzen und die meisten guten Vorsätze sind nach wenigen Tagen und Wochen schon wieder nur eine traurige Erinnerung. Es scheitert letztendlich daran, den oft festgefahrenen und durchstrukturierten Alltag aufzubrechen, der sich zunächst vehement gegen eine Veränderung wehrt. Neben dem guten Vorsatz braucht es eben auch einen guten Ansatz für die Verwirklichung.

Mit diesem Blogpost möchte ich euch drei Vorsätze für euer Rollenspieljahr 2023 anbieten, die ihr euch vornehmen könnt und gleichzeitig eine Idee geben, diese auch wirklich umzusetzen. Am Schluss gibt es noch einen Bonus-Vorsatz! 🙂

1. Neue Rollenspiele spielen

Jede/r von uns hat sein/ihr Lieblingssystem und die Macht der Gewohnheit hält uns mit eisernem Griff dort fest. Dabei gibt es so viele tolle Spielsysteme da draußen! Das Alien-Rollenspiel hat mich schwer begeistert, ebenso viel Freude bereitet mir Warhammer Fantasy. Aber auch unterschiedliche Settings bieten Abwechslung vom Rollenspielaltag, wie meine Trudvang-Adventures-Runde.

Vorsatz: Spiele 2023 für dich neue Rollenspiele!
Ich will hier keine Zahl vorgeben, denn sich unter Druck setzen bringt nichts. Steck dir selbst ein Ziel oder schau einfach, wie viele es am Jahresende geworden sind. Und wenn es nur eines war, ist das auch völlig ok. Erzähl uns davon! 🙂

Umsetzung: Sich bei einem neuen unbekannten System gleich einer großen Kampagne zu verschreiben, kann berechtigterweise ein flaues Gefühl auslösen. Suche deswegen nach Oneshot-Möglichkeiten! Das geht natürlich auf Conventions, aber wenn du offen für das Onlinespielen bist, wirst du haufenweise Gelegenheiten finden, mal etwas auszuprobieren. Wenn du lieber im Freundeskreis bleiben möchtest, frag doch einfach, ob die Gruppe Lust hätte, einen Abend mal etwas Neues auszuprobieren. Startersets gibt es oft für wenig Geld (z. B. im Terra Minima-Shop), sind ready-to-play und haben ein reduziertes Regelwerk, was den Vorbereitungsaufwand verringert. Also, verlasse auch einmal die ausgetretenen Pfade! Wer weiß, vielleicht wartet dein neues Lieblingssystem darauf, von dir entdeckt zu werden.

2. Einen Rollenspieltag mit deinen Freunden organisieren – offline

Ich staune immer noch, wie gut das Onlinerollenspielen funktionieren kann, seit die Pandemie mich (und sicherlich viele andere auch) dazu genötigt hat, es einmal aktiv auszuprobieren. Vollfarbige Battlemaps, Handouts, Token, Musik direkt auf dem Ohr, der Fahrweg fällt weg und somit sind kürzere Sessions auch unter der Woche möglich. Super! Alleine die Durchführung des Spieles betrachtet, kann das Onlineformat voll punkten – aber das zwischenmenschliche Gefühl von Gemeinschaft, Nähe, Gestik und Mimik, ein Blick in die Augen und sicherlich noch vieles mehr wird über die digitale Ferne nur sehr schwer oder fast gar nicht möglich. Wer regelmäßig offline spielt, ist hier schon besser aufgestellt, aber wie oft trifft man sich „nur“ zum spielen? Wie viel Zeit ist für schlichtes Beisammensein? Meist wenig, vermute ich.

Vorsatz: Organisiere einen Offline-Rollenspieltag mit deinen Freunden!

Umsetzung: Je nach verfügbaren Örtlichkeiten könnte sich beispielsweise die Sommerzeit anbieten, in der man sich auch draußen gut aufhalten kann und das lang anhaltende Tageslicht ist herrlich. Oder aber im Herbst, wenn das Wetter wieder schlechter wird und zum Dauerspielen einlädt. So oder so, es ist noch etwas Zeit bis dahin und deswegen ist jetzt der beste Zeitpunkt, einen Termin zu finden!

Wir alle kennen unsere vollen Terminkalender und sonstigen Verpflichtungen. Deswegen sucht euch jetzt schon einen Tag aus, der für euer Event geblockt wird. Überlegt gemeinsam, wie und wo ihr den Tag gestalten wollt. Abseits der Spielstunden sollte natürlich unbedingt Zeit für Plauderei und Geselligkeit mit einem guten Essen sein. Vielleicht wollt ihr euch auch ein kleines Programm zusammenstellen, bei dem jemand beispielsweise kurz ein neues Spielsystem vorstellt oder ihr alle nur für euch eine Art Panel zu einem Rollenspielthema veranstaltet (jemand sollte dann die Moderation übernehmen). Dann bekommt euer Rollenspieltag sogar Minicon-Charakter!

Ganz gleich, wie oder was ihr euch vornehmt: Verbringt offline Zeit miteinander. Klopft euch auf die Schulter, schaut euch in die Augen, sitzt gemeinsam um ein Feuer. Webcam & Micro können diese Momente nicht ersetzen.

3. Trenne dich von Rollenspielkram!

Die Flut an Regelsystemen, Settingbänden, Zubehör, Starterboxen, Abenteuer etc. ist grenzenlos. Hat sich da vielleicht bei dir ein stattlicher Berg an Kram gebildet? Wie viele von den Sachen bzw. Büchern hast du wirklich verwendet, gelesen und gespielt? Also bei mir ist da schon einiges dabei, was ich kaum in der Hand hatte oder schon sehr lange nicht mehr …

Vorsatz: Trenne dich von Rollenspielkram!
Sich materiell zu verschlanken kann unheimlich erleichternd und befreiend sein. Es wird nicht nur mehr Platz in der Wohnung, sondern auch Platz in Kopf und Geist! Ein ganz erstaunlicher Effekt, finde ich. Deswesen möchte ich dich dazu animieren, hier einmal kritisch an die eigenen Rollenspielbestände heranzugehen. Die Freude über einen Neukauf verpufft schnell, deswegen geht mit diesem Vorsatz einher, vielleicht einmal vor dem nächsten Kauf inne zu halten und sich zu fragen: Brauche ich das WIRKLICH?

Umsetzung:
Teile deinen Rollenspielkram ein:
– Sachen, die du (derzeit) sammeln möchtest (z. B. Würfel, Miniaturen etc.). Erlaube dir das ohne schlechtes Gewissen! Aber vielleicht kannst du dich auf eine Sammelleidenschaft beschränken. 🙂
– die absoluten Lieblingssachen (wie Regelwerke des Lieblingssystems, ganz spezielle Würfel etc.), die regelmäßig in Gebrauch sind. Das darf auch bleiben.
– Du ahnst es schon: Für den Rest wird es eigentlich sehr eng … Dieser Rest ist deine Auswahl, Dinge auf die Reise zu schicken.
Aber auch hier gilt: Setz dich nicht unter Druck! Es reicht völlig, sich zunächst von einigen wenigen Sachen zu trennen. Wenn du einmal angefangen hast, wird es vielleicht zunehmend leichter. Dein Rollenspielkram muss natürlich nicht in die Mülltonne wandern! Sicherlich findet sich jemand, der sich über gebrauchte Sachen freut, wenn sie gut in Schuss sind. Vielleicht ist auch eine Sachspende an einen Spieleverein möglich.

Tipp: Eine Idee wäre auch, ein bestimmtes Fach oder Regal zu deinem „Rollenspiellager“ zu erklären. Wenn etwas Neues rein soll, es aber voll ist, muss wohl etwas Altes weichen. 🙂

Bonus-Vorsatz: In einer Fremdsprache spielen

Das ist etwas, was ich mir selbst für dieses Jahr vorgenommen habe. Grammatik, Vokabeln, Hören und Schreiben kann man alles auch für sich üben, aber eine Fremdsprache aktiv sprechen, sich austauschen, aufeinander reagieren, das ist die hohe Kunst. Übung macht bekanntermaßen die Meisterin!

Vorsatz: Spiele ein Rollenspiel in einer Fremdsprache!
Das braucht sicherlich Mut, aber hinterher wirst du stolz darauf sein, es getan zu haben. Neue Erfahrungen zu machen, den eigenen Horizont zu erweitern, das sind die Momente, in denen wir uns spüren, in denen wir leben.

Umsetzung: Auch hier empfehlen sich natürlich Oneshots für den Anfang, um sich nicht zu überfordern. Online wird es auch hierzu Möglichkeiten geben, eine Spielrunde zu finden. Teile dein Sprachniveau im Vorfeld mit und kläre, ob das für die Spielrunde ausreicht und ok ist. Das verhindert unliebsame Überrachungen. Bei einer regulären Spielrunde wird deine Redezeit jedoch eher begrenzt sein. Wenn du jedoch gleich in die Vollen gehen und wirklich in den Sprech-Flow kommen willst, ist LaGaCon.com eine wunderbare Empfehlung. Für alle Sprachlevel, unterstützt mit eigens angefertigten Szenenbildern in einer Kleingruppe oder sogar one-on-one ist das ein wahrer Boost für dein Sprachskill. 🙂

Was haltet ihr von diesen Vorsätzen? Habt ihr eigene Ideen und gute Vorsätze für euer Rollenspieljahr 2023?
Sagt es mir gern in den Kommentaren 🙂

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